Carcassonne tropisch-leicht

Glückliche, friedliche Inselwelt? Schauen wir auf das Cover des neuen Carcassonne-Spin-Offs in der Südsee, scheint in Polynesien alles in Butter zu sein: Die Sonne geht demnächst romantikbeladen unter, die Eingeborenen begrüßen den europäischen Imperialisten mit lässigem Handschlag und nur mit großen Erwartungen gefüllte Handelsschiffe schippern mit wenig Tiefgang und der Aussicht auf großen Reibach heran. Ist alles also total nett in Carcassonne Südsee? Nein! Und die Tierwelt beweist es uns ganz subtil. Der Affe klaut Bananen, der Papagei krallt sich wutentbrannt in die zarte Haut der Insulanerin und wie freudig sich die (nicht gezeigten) Haie wohl den Schwimmern nähern, kann man doch nur im Ansatz erahnen. Ja, das ist ein Carcassonne-Folgespiel, ich hab’s entlarvt: Aussen bunt und nett, aber hintenrum ein Kampf um Vorteile und Herrschaftsansprüche! Also nix neues unter dem Nachfolgecover von Hawaii? Auch im Jahr 13 n.d.V.v.C. (nach der Veröffentlichung von Carcassonne) erfreut sich das Spiel des Jahres 2001 größter Beliebtheit. Es gibt Erweiterungen, Keks-Ausstechformen, erfolgreiche iOS-Apps und nun auch die neue Reihe „C around the world“. Die Familie wächst und der jüngste Spross kommt aus Polynesien. Hier werden aus Wiesen Meeresabschnitte, aus Straßen hölzerne Stege, aus Klöstern Markt-Inseln und aus Städten bananengefüllte Tropenparadiese. Also einfach nur eine hübsche Verkleidung des Klassikers in Bananenröckchen und Muschel-Bikini? Ja und nein: Carcassonne Südsee empfängt uns mit bekannten Grundelementen, variiert aber das Spielgefühl: Hier gibt es keine direkten Siegpunkte mehr und auch keine langfristigen Planungen über die Bauern und ihre Wiesen. Vielmehr wurde ein Zwischenschritt eingeführt, der das Carcassonne-typische Legen taktischer macht: Für das Abschließen von Inseln gibt es Bananen, für Stege Muscheln und für Meere Fisch. Diese Waren wiederum können wir am Ende des eigenen Zugs einmal gegen Siegpunktplättchen eintauschen. Und die bringen zwischen zwei und sechs Punkten. Damit liegt am Ende das Feld der Spieler deutlich enger beisammen als bei der Wiesenklösterburgenstraßen-Ausgabe. Und ich lege nicht unbedingt „optimal“ an, sondern nehme auch mal vermeintlich schlechte Züge in Kauf, um so an Rohstoffe zu kommen, mit denen ich einen dicken Kahn beliefern kann. Der Markt bringt keine feste Punktzahl (wie das Kloster), sondern erlaubt, das wertvollste Schiff aus der Auslage sofort abzugreifen. Dafür liegen die Insulaner-Meeples dort aber auch am längsten. Denn kaum jemand wartet beispielsweise noch auf den reichen Fischfang. Vielmehr werden die großen Ex-Wiesen mit Fischerbooten schrittweise abgegrast: Lege ich an eine fischreiche Meeresbucht ein Plättchen mit Fischerboot, darf ich sofort Fische nehmen, muss dafür aber deren Symbol abgedeckt. Leergefischt. So lassen sich auch allzu große Ambitionen von Mitspielern auf Mega-Fischladungen prima bremsen. Einzig das Handling ist etwas fitzelig. Natürlich können wir uns auch wie bei den gewohnten Carcassonne-Partien in Inseln, Stegwege und Meeresgebiete um die Ecke hineinschummeln und somit Waren abgreifen. Das Fehlen der von langer Hand geplanten Wiesen-Rangeleien, die für mich auch oft den besonderen Reiz des Grundspiels ausmachten, trübt die Freude nicht - im Gegenteil: Direktes Spiel ist wichtiger und kann auch von Kindern viel besser überschaut werden. Deswegen hat der Hans im Glück-Verlag die Altersangaben wohl auch auf „ab 7“ gesenkt. Und dass wir nur vier Meeples haben, macht eine Partie umso flotter. Nun überlege ich mir eben zweifach, ob ich einen Meeple wirklich auf einem Markt oder Meeresgebiet langfristig parken will. Gerne übersehen wird auch (so bei uns eingangs), dass man statt zu setzen auch einen Meeples wieder zurücknehmen darf. Und dass bei Fischerbootswertungen der Meeple auch mit der Ladung wieder heimkommt. Zwei Dinge, die der Carcassonner von heute in der Eile überliest. All dies macht Carcassonne viel einsteigerfreundlicher. Mit solch einem „Carcassonne (Tropical) Light“ kann ich Noch-weniger-als-Normalspieler und Kinder abholen. An den klassischen Stammvater der Carcassonne-Familie kommt die Südsee-Ausgabe nicht heran. Aber Spiele-Neugierige vielleicht am Ende an ihn.

Tous les avis de la communauté

J'ai adoré....maintenant un peu moins

indémodable

Quand on aime on ne compte pas!

Vu du ciel

Chapeau l'Ancien !

Crasse-cassone

Jeu original et prenant

Petit jeu sympa

Un must

Un classique.

Le classique de la pose de tuiles

Si il devait n'en rester qu'un...

...et personne qui ne décroche

classique

La pureté ludique totale

Excellent! Point barre!!!

Un classique

Plaisant mais ca reste un carcassone

Pose de tuile classique

Vieux dino qui sort toujours

LE jeu qui traine dans le salon

On en redemande!

Yabon!

Canicule....mers du sud !

Parties rapides et agréables

Carcassonne tropisch-leicht

Un must-have

Une révélation, un déclic !

Met tout le monde d'accord...

Toujours une référence